Die Weihnachtszeit ist eigentlich schön, weil sie besinnlich und heimelig ist. Wir backen Plätzchen, schmücken das Haus mit Lichterketten und kuscheln uns mit einem Tee und einer Decke in den
Sessel. Doch für die meisten von uns ist die Weihnachtszeit purer Stress. Auf der Arbeit müssen wir alles erledigen, was liegen geblieben ist, Geschenke müssen gekauft werden und was soll
eigentlich zu Weihnachten auf den Tisch?
Der Dezember kann sehr stressig und herausfordernd sein. Und dann setzen wir uns mit guter Miene unter den Baum und alles ist wieder gut? Kurz gesagt, Weihnachten zu feiern ist normalerweise
nicht einfach, aber ganz ohne Feierlichkeiten ist es irgendwie auch nicht so toll.
Was ist denn Weihnachten eigentlich?
Sofort kommt mir in den Sinn: das Fest der Geschenke!
Das ist doch toll. Als Familie hatten wir früher, als die Kinder noch klein waren, aus Weihnachten einen Geschenkemarathon gemacht - bis spät abends hatten alle schöne Dinge auszupacken! Das war
eine Freude!
Aber Weihnachten ist doch eigentlich das Fest der Liebe. Und Liebe braucht keinen Kommerz oder Konsum. Seit dem 4. Jahrhundert feiern wir in kirchlicher Tradition die Geburt von Jesus Christus,
dem Sohn Gottes und unserem Erlöser. Das hat sich bis heute nicht verändert. Doch irgendwie ist das nur ein Teil der Antwort.
An dieser Stelle möchte ich einfach aus meinem Herzen sprechen - aus meiner Erfahrung in all den Jahren - auch mit den Kindern (die mittlerweile schon sehr 'groß' sind!).
Weihnachten ist für mich ein Ritual, das mich daran erinnert, dankbar zu sein. Dankbar für mein Leben und all die wunderbaren Menschen, die mir nahestehen und die sich an den Festtagen
versammeln.
Für mich war das lange selbstverständlich.
Jetzt, wo meine Kinder erwachsen sind und ihren eigenen Weg gehen, schätze ich das Zusammenkommen noch mehr. Weihnachten gibt mir das Gefühl der Geborgenheit. Das ist mir wichtig, doch keineswegs
selbstverständlich.
Es ist ein Ausdruck von Liebe - nicht von Geld, Geschenken oder der Kirche. Es geht einfach nur um Liebe und Geborgenheit! Und genau das gibt mir Kraft und schafft mir eine Basis für das
alltägliche Leben.
Jetzt sagst du bestimmt - was ist denn, wenn man keine Familie (mehr) hat?
Antwort: Dann umgebe dich mit den Menschen, die dir eine Familie sind!
Das heißt, Menschen, die in deinem Herzen sind!
Wenn du jetzt vielleicht sagst, es ist aber niemand da - auch nicht in meinem Herzen, dann schließe dich jetzt selbst in dein Herz ein! Nimm die Weihnachtszeit zum Anlass dir etwas Gutes zu tun.
Das kann etwas sein, dass du schon länger aufschiebst oder etwas, dass dir einfach eine Freude bereitet. Man muss nicht zwingend andere Menschen um sich haben, um glücklich zu sein. Das ist der
Beginn der bedingungslosen Liebe und somit der Anfang der Veränderung in deinem Leben.
Schauen wir in unser Herz, gerade jetzt mit all den anstrengenden Energien hier auf Erden.
Es die Zeit der Transformation. Also schau in dein Herz. Du bist nicht allein. Nie!
Ich wünsche dir mit diesen Worten eine liebevolle Adventszeit und gesegnete Weihnachten mit einem vollen Herzen.
In Liebe
Deine Karin
"O Weihnacht! Weihnacht! Höchste Feier!
Wir fassen ihre Wonne nicht,
sie hüllt in ihre heil’gen Schleier
das seligste Geheimnis dicht."
Nikolaus Lenau, Dichter (1802–1850)