Einsamkeit: Die Suche nach mir selbst

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Mein neuer Beitrag ist mir sowohl leicht als auch schwer gefallen. Leicht, weil ich gerade in dieser Situation stecke. Schwer, weil ich die Einsamkeit nicht mag und auch nicht allein sein will.

 

Nun nahm ich also ein weißes Blatt Papier zur Hand und schrieb als Überschrift darauf: EINSAMKEIT.

Mehr kam nicht aus meiner "Feder" ...

Da stand dieses Wort in großen Lettern. Einfach so.

Mehr gab es auf diesem Blatt Papier nicht.

 

Erst nach einiger Zeit realisierte ich: "Einsamkeit ist wie ein leeres Stück Papier."

 

Genau! So empfinde ich es gerade. Da ist einfach NICHTS.

Niemand um mich herum, nichts zu tun.

Ich fühle mich bewegungslos - gefangen und regungslos - im Nichts.

Einsamkeit tut einfach weh. Sie macht mir Angst. Diese Totenstille.

 

Ist das vielleicht der Grund? Die Angst vor dem Tod?

Meine Einsamkeit kommt nicht plötzlich und unerwartet, sie ist über Jahre gewachsen, sagt mir meine Tochter.

Ich protestierte. Anfangs. Das habe ich nicht so gesehen.

Ich dachte es liegt an der Hüft-OP, die ich gerade hinter mir habe

und an der Wohnung, die ich inzwischen meinen “Elfenbeinturm” nenne.

 

Doch scheinbar ist es nur der Gipfel eines schleichenden Prozessess.

Einsamkeit hat wohl nicht unbedingt etwas mit dem Alleinsein zu tun.

Sie ist in mir drin.

 

In unserer Gesellschaft ist Einsamkeit nicht "in".

Manche Menschen schämen sich sogar dafür und überspielen es.

Man muss immer etwas "machen", jemanden besuchen, ausgehen, sich beschäftigen.

Das habe ich auch immer so getan.

Das Ergebnis: Ich fühle mich gerade jetzt einsamer denn je.

Aber ich möchte nicht mehr einsam sein!

 

Vielleicht ist es eine Frage der Perspektive.

Statt die Einsamkeit mit aller Kraft wegzudrücken, sollte ich sie annehmen?

Vielleicht ist sie ein Weg, um zu mir zu finden.

Mich zu akzeptieren? Ohne "Wenn und Aber"?

Schnörkellos und neu - wie ein Baby,

oder wie ein weinendes Kind, das man in den Arm nimmt.

 

Ja, unsere Zeit auf Erden ist begrenzt. Doch Angst ist kein guter Berater.

Stille heiß nicht zwingend Totenstille.

Sie kann auch eine Kraftquelle sein.

Stille heißt auch, in Klausur zu gehen.

Sich seiner Gedanken und dem Weg, der vor einem liegt, klar zu werden.

 

Und wenn wir ehrlich sind, ist es doch nie so wirklich still.

Allein schon das Atmen erzeugt Geräusche.

Geräusche, die uns daran erinnern, dass wir nicht allein sind?

Die Stille also mit sich teilen?

Sich ertragen - ist ja auch eine Art, sich zu "tragen"!

 

Mit diesen Erkenntnissen und nach vielen geweinten Tränen akzeptiere ich es.

Es sind meine Gedanken, die mir einen Streich spielen!

Ich bin nicht allein.

Und ich freue mich auf den Tag, an dem ich mir selbst genug bin.

 

Ich möchte keine anderen Menschen oder Aufgaben um mich, weil ich sie brauche, sondern weil ich sie mag.

Ich bin gut so, wie ich bin.

Manchmal braucht man eine unerträgliche Situation, um wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen.

 

Meine Transformation beginnt, weil ich es will.

So möchte ich diese Welt nicht verlassen.

Ich bin fest entschlossen, etwas zu ändern.

Das habe ich mir versprochen.

Ab jetzt achte ich auf meine Gedanken.

 

Und wenn ich mich wieder einsam fühle, halte ich inne.

Ich umarme meine Gefühle.

Sie dürfen jetzt da sein.

Und dann lasse ich sie los!

 

Das ist jetzt das, was die Zeit von uns will - von uns allen - den Wandel.

Der Wandel fängt immer bei uns an.

Also nur Mut!

 

Was auch immer euch herausfordert,

nehmt es an und steht es durch.

Das Leben ist ein Lehrmeister.

Das Allerwichtigste ist, dass wir liebevoll mit uns umgehen.

Uns annehmen und verzeihen.

Wir alle werden geliebt und unterstützt, auch in der Einsamkeit.

 

Das ist unsere Aufgabe seit unserer Geburt: Zu erkennen, dass wir geliebt werden, so wie wir sind.